Vor ein paar Wochen ist der Pinterest-Hype auch auf Deutschland übergeschwappt, sodass auch die Nutzerzahlen hierzulande auf der Pin-Plattform immer mehr in die Höhe gehen.

Wem das Social Network noch nicht allzu geläufig ist, hier eine knappe Beschreibung: Das Netzwerk Pinterest ist rein visuell ausgelegt, denn unter den Usern werden Fotos, Grafiken oder auch Videos verbreitet. Pinterest ist damit eine überdimensionale und virtuelle Pinnwand.

Als Nutzer legt man auf der Plattform ein Benutzerkonto an, erstellt seine Themen-Boards (die einzelnen Pinnwände), auf die man eigene Fotos hochladen bzw. repinnen kann, d. h. man pinnt Bilder von anderen auf seine eigene Pinnwand.

Neben dem Hochladen und Repinnen kann man Fotos kommentieren und „liken“, so wie es auch auf Facebook von statten geht. Und man hat die Möglichkeit, Freunde zu Pinterest einzuladen.

Pinterest – sinnvoll für geschäftliche Zwecke?

Doch was hat man als Unternehmen von der Nutzung von Pinterest? Das werden sich mit Sicherheit einige fragen, wo es doch schon so viele soziale Netzwerke gibt, auf denen man als Unternehmer rumschwirrt. Sich zusätzlich auf Pinterest platzieren, heißt ja wieder mehr Zeitaufwand, Entwicklung einer weiteren Marketingstrategie und wofür? Wo liegt der Marketingnutzen von Pinterest?

Bevor ich darauf näher eingehe, will ich noch ein paar Fakten zu Pinterest aufführen. In den vergangenen zwölf Monaten ist die Nutzerzahl weltweit auf Pinterest überdimensional angestiegen. Die größte Usergemeinde sitzt in den USA mit über 20 Millionen, wovon ca. 66 Prozent weiblich sind.

Eine solch große „Anhängerschaft“ gibt es in Deutschland noch nicht, dennoch hat sich auch hier die Userzahl im ersten Vierteljahr mehr als vervierfacht.

Pinterest hat eine sehr hohe Viralität, d. h. veröffentlichte Pins verbreiten sich rasend schnell. Vier Fünftel aller Pins sind Repins, also der größte Teil aller eingestellten Bilder wird auf anderen Userboards gesammelt.

Und wer genauer sich die Bildverlinkungen genauer anschaut, wird feststellen, dass es sich bei den Repins um URLs handelt, die massenweise verbreitet werden. Damit steigt auch sehr schnell die Backlinkzahl an. Und das möchte ja jeder, Backlinks zu seiner eigenen Seite und damit ein besseres Ranking in den Suchmaschinen.

Themen bei Pinterest

Wer die Plattform besucht, findet ganz oben unterhalb des Pinterest-Logos den Begriff Everything. Wenn Sie mit der Maus darüberfahren, öffnet sich ein Untermenü, mit allen Themen, die auf Pinterest visuell angelegt werden können.

Pinterest Themen

Das Spektrum ist sehr groß und reicht u. a. von Architektur, Kunst, Autos über Essen & Trinken, Garten, Urlaub, Mode bis hin zu Hochzeit, Fotografie, Wissenschaft, Reisen und Sport. Insgesamt bietet Pinterest 32 Themenkategorien an, darunter sind mittlerweile auch beliebte Männerthemen wie Cars & Motorcycles, Fitness und Sports.

Voraussetzungen für die geschäftliche Nutzung von Pinterest

Bevor man als Unternehmen sich wirklich entscheidet, Pinterest marketingtechnisch zu nutzen, sollten bestimmte Punkte erfüllt sein:

  • Ihre Produkte bzw. Dienstleistungen lassen sich mit qualitativ hochwertigen Bildern darstellen. Bei Produkten ist dies meist der Fall, Dienstleistungen lassen sich schon schwerer ansprechend visualisieren. Mit Sicherheit lassen sich visuell sehr stark ansprechende Produkte wie Mode, Einrichtungsgegenstände, Autos, Kunst oder auch Bilder von Reisezielen sehr gut auf Pinterest platzieren.
  • Das heißt, Sie sollten sich auch an den oben genannten Themen orientieren, die Pinterest als Kategorien anbietet. Ist Ihre Themenwelt dort nicht vertreten, ist ein Auftritt auf Pinterest wahrscheinlich nicht sinnvoll.
  • Am besten verfügen Sie auch über Videos und anderes Bildmaterial, das Sie pinnen können.
  • Ihr Kundenstamm sollte international ausgerichtet sein, da die meisten Pinterest-User in den USA und in der spanischsprechenden Welt leben.

Haben Sie einen Geschäftszweig, der sich nicht gut visualisieren lässt, sollten Sie Pinterest geschäftlich eher nicht nutzen.

Anmeldung auf Pinterest

Bis jetzt kann man sich nicht so einfach auf Pinterest anmelden und seinen Account anlegen. Benötigt wird eine Einladung von einem „Freund“. Da ich schon ein Konto auf Pinterest habe, kann ich auch Einladungen an andere verschicken und Ihnen den Zugang zu Pinterest ermöglichen.

Wer also eine Einladung will, bitte melden! 🙂

Man kann auch eine Einladungsanfrage stellen (Request Invitation), doch wann die Einladung erfolgt, steht in den Sternen. Ich hatte es auch zuerst so gemacht und habe wochenlang gewartet, bis ich es leid war. Schließlich habe ich einen Bekannten, der schon auf Pinterest war, nach einer Einladung gefragt und wenige Minuten später konnte ich mich schon auf Pinterest anmelden.

Wer einen Facebook- bzw. Twitter-Account hat, kann sich auch darüber auf Pinterest anmelden. Wer Pinterest allerdings geschäftlich nutzen will, sollte die Anmeldung besser von seinem geschäftlichen Twitter-Account starten als mit Facebook. Denn ansonsten loggen Sie sich über Ihr privates Facebook-Profil auf Pinterest ein und das ist für Unternehmen nicht so gelungen. Eine Anmeldung über Firmenpages auf Facebook funktioniert nicht.

Beispiele für die geschäftliche Nutzung von Pinterest

Ich habe zwei Beispiele gefunden, die zeigen, wie man Pinterest als Unternehmen nutzen kann. Einmal Etsy, der große internationale Marktplatz für Vintage- und Handmade-Produkte: Etsy hat zahlreiche Themenboards angelegt und diese mit ansprechenden Fotos bestückt.

Und auch Coca-Cola ist auf Pinterest: Die stimmungsvollen und fröhlichen Bilder stehen alle in Verbindung mit der Brause, sprechen Emotionen an und besetzen die Getränkemarke nur mit positiven Assoziationen wie Freunde treffen, aktiv sein, den Augenblick genießen, die Welt entdecken usw.

Ausblick: In weiteren Artikeln zu Pinterest gehe ich darauf ein, was Sie als Unternehmen noch beachten sollten, wie Sie Boards und Pins anlegen und welche Analyse- und Management-Tools für Pinterest existieren.

(Bildquelle Artikelanfang: © actionbleem/Depositphotos.com)