Wenn Sie sich entschieden haben, Pinterest geschäftlich zu nutzen, dann gibt es vor allem bei den Einstellungen ein paar Dinge zu beachten.

Denn Sie sollten Ihren Account suchmaschinenoptimiert einrichten, d. h. wichtige Keywords hinsichtlich Ihres Unternehmens oder Ihrer Produkte im Usernamen und im About-Feld einsetzen.

Einstellungen unter Settings

Diese Felder finden Sie im Pinterest-Verwaltungsbereich unter Settings.

Im About-Feld haben Sie 200 Zeichen zur Verfügung und dieser Text erscheint am Kopf Ihrer Pinterest-Übersichtsseite. Ihr Username steht in Ihrer Pinterst-URL, die so aussieht: http://pinterest.com/username.

Außerdem sollten Sie Ihren Account für die Suchmaschinen auffindbar einstellen, was heißt, dass Sie für das Feld Hide your Pinterest profile from search engines kein Häkchen setzen sollten.

Das Hochladen eines Firmenlogos und die Eintragung der Firmenwebsite in das entsprechende Feld schließen diesen Bereich ab.

Anlegen von Boards

Der nächste Schritt wäre das Anlegen von den sogenannten Boards, auf denen die Bilder auf Pinterest hochgeladen bzw. veröffentlicht werden.

Standardmäßig legt Pinterest fünf Boards mit den Titeln Books worth reading, My style, Favorite places & spaces, Products I love und For the home an. Deren Titel können Sie natürlich abändern und ebenso weitere Boards anlegen. Bei den schon angelegten klicken Sie unten auf Edit und gelangen in die Bearbeitungsoberfläche der Boards.

Über Add+ oben in der horizontalen Leiste rechts neben dem Pinterest-Logo legen Sie neue Boards an.

Vergeben Sie  – falls Sie mehrere thematisch eingegrenzte Boards einsetzen wollen – einen aussagekräftigen Namen und schreiben Sie auch einen Text in das Feld Description. Danach suchen Sie unter Category noch nach einer passenden thematischen Kategorie für das neue Board.

Boards anlegen ist also nicht schwer, die Überlegung, welche Boards man als Unternehmen erstellen sollte, schon etwas mehr. Bevor Sie an die Realisierung Ihrer Boards gehen, sollten Sie sich genau überlegen, welche „Pinnwände“ Sie anlegen.

Vor allem sollten Sie die Boards nicht zeitlich einschränken, wie man es wahrscheinlich gern in der Bekleidungsbranche machen würde, d. h. vermeiden Sie solche Bezeichnungen wie „Herbst- und Wintermode 2012“ oder „Bademode 2011“ usw., denn nach der Modesaison würde das Board ja von seiner Thematik veralten und hinfällig werden. Die Follower dieses Boards können Sie nicht auf ein neues Board übertragen und ein Umbenennen in die aktuelle Modesaison wäre auch nicht korrekt.

Wie viele Boards man anlegt, hängt auch von der Themenvielfalt ab, die man aus seinem Produktbereich erstellen kann. Sich auf konkrete Zahlen festzulegen und zu sagen, höchstens vier Boards oder mindestens zehn Boards sollten im Pinterest-Profil vorhanden sein, wäre kontraproduktiv.

Es lohnt sich auch, die Konkurrenz auf Pinterest zu beobachten, deren Profile, Boardanzahl und Boardstrukturierung zu studieren und seine Schlüsse zu ziehen, ob man deren Auftritt gut findet oder nicht. Wenn ja, kann man bei seiner Gestaltung ähnlich vorgehen.

Wichtig für die Boardgestaltung und damit für das Pinnen von Bildern ist, dass Sie über gutes Foto- oder Videomaterial verfügen. Dieses sollten Sie zuerst einmal sichten, sammeln und thematisch strukturieren. Denken Sie auch daran, dass Sie bei Pinterest nicht feste Sortimente veröffentlichen, sondern eher „wild“ interessante Bilder (vor allem emotional interessant) posten und pinnen. Das ist der Charme von diesem Bildernetzwerk.

Gerade für Vintage-Mode gibt es sehr schön gestaltete Pinterest-Auftritte, wie z. B. von Vintage à la Mode oder Modcloth. Aber auch bei anderen Profilen kann man sich entsprechende Anregungen für seinen eigenen Auftritt holen.

Am Bild oben sehen Sie, dass ein Board ein großes Headerbild aufweist. Dieses Bild ist standardmäßig immer der letzte Pin, der dort gezeigt wird. Wer im Header eines Boards eine bestimmte Grafik selbst festlegen will, der fährt mit der Maus einfach über das Headerbild, bis die Anzeige Edit Board Cover erscheint. Wenn Sie darauf klicken, können Sie in der nächsten Einstellung Ihr eigenes Bild aus der Bilderauswahl des Boards festlegen. Eine spätere Umstellung auf einen automatischen Boardheader funktioniert dann aber nicht mehr.

Die Reihenfolge der Boards können Sie auch ändern, indem Sie oberhalb der Boards neben Edit Profile auf das kleine Icon klicken. Dies bedeutet Rearrange Boards. Mit dem Mauszeiger, der sich in einen Vierfach-Pfeil verwandelt, können Sie dann die Boards an die von Ihnen gewünschte Position schieben.

Exkurs: Follower und Following auf Pinterest

Nach der Erläuterung der Boards von Pinterest will ich noch einen kleinen Exkurs zu den Followern und dem eigenen Folgen von Pinterest-Usern anhängen. Pinterest ist so gestaltet, dass Sie einmal einem User komplett folgen können (über den Button Follow All), d. h. Sie folgen seinen ganzen Boards, ganz gleich wie viele er erstellt hat.

Oder Sie folgen nur einem oder mehreren seiner Boards. Wenn dann auf diesen Boards neue Bilder gepinnt werden, werden Ihnen diese angezeigt, neue Bilder von den Boards, denen Sie nicht folgen, nicht. Unter jedem Board eines Pinterest-Mitglieds finden Sie den Link Follow.

Es bleibt Ihnen selbst überlassen, wie Sie bei Ihrem Folgen anderer User auf Pinterest vorgehen. In der oberen linken Ecke finden Sie Follow-Vorschläge von Pinterest. Wenn Sie diese annehmen, folgen Sie den Usern komplett und nicht nur über ein bestimmtes Board.

Mit einem Klick auf den Usernamen gelangen Sie in dessen Profildetailseite mit seinen Userangaben und seinen Boards. Und Sie können entscheiden, ob Sie ihm vollständig folgen wollen oder nur einer Board-Auswahl.

Generell gehen die meisten User so vor, dass sie einem anderen vollständig folgen und keine Boardauswahl treffen.

Pins erstellen

Bilder auf die Boards zu laden, d. h. dorthin zu pinnen, ist sehr einfach. Pinterest bietet hierzu zwei Möglichkeiten an: Einmal können Sie das Bild von Ihrem Rechner zu Pinterest hochladen oder Sie wählen eine Bild-URL.

Die zweite Option, eine Bild-URL wählen, ist die empfehlenswerte, denn damit streuen Sie Links von Ihrer Website im Pinterest-Universum und können die User auch zu bestimmten Seiten hinführen (dazu später mehr).

Dabei sollten Sie so vorgehen, dass Sie die zu pinnenden Bilder in einem Unterordner auf Ihrem Webspace abspeichern und dann die entsprechende Bild-URL in das Feld bei Pinterest eingeben. Dieses Eingabefeld (Bild unten) finden Sie in Ihrem Pinterest-Account unter Add – Add a pin.

Add a Pin - Pinterest

Wenn Sie auf Find Images klicken und die Bild-URL ist fehlerfrei, wird das Bild gleich angezeigt. Sie sollten dann noch eine aussagekräftige Bildbeschreibung und das entsprechende Board auswählen, worauf das Bild gepinnt wird. Für die Bildbeschreibung stehen Ihnen maximal 500 Zeichen zur Verfügung.

Bildbeschreibungstext der Pins

Auch wenn der Bildbeschreibungstext wahrscheinlich nicht von allzu vielen Pinterest-Usern gelesen wird, sollten Sie sich bei der Bildbeschreibung Mühe geben, denn der Text ermöglicht das Auffinden von Bildern.

Sie haben bei Pinterest die Möglichkeit, nach Boards, Pins und Personen zu suchen. Daher sollten wichtige Suchbegriffe im Text der Pinbeschreibung vorhanden sein, wie beispielsweise Produktgruppe, Marke, Produktname, Gewinnspielaktionen, Sonderverkäufe usw. Auch eine Preisangabe  – falls gewollt – können Sie in die Beschreibung eintragen.

Pinterest ist ja noch größtenteils englischsprachig. Aus diesem Grund kann es sich lohnen, auch englische Suchbegriffe für das Bild in die Beschreibung zu schreiben, vor allem wenn Sie nicht nur ein deutschsprachiges Zielpublikum haben, sondern auch in englischsprachigen Ländern.

Mit einem Klick auf den Button Pin it wird das Bild auf dem ausgewählten Board angezeigt.

Add a Pin 2 - Pinterest

Sie können einen Pin auch nachträglich editieren, indem Sie auf das Bild im Board klicken und danach auf Edit. In dieser Ansicht lässt sich der Pin auch wieder löschen, falls erwünscht.

In Ihrer eigenen Board-Übersicht sehen Sie unterhalb des Bildes den Website-Link, wovon das Bild stammt. Dagegen verliert sich diese Anzeige in der großen Pinterest-Ansicht (die Ansicht, wenn Sie in Ihrem Account oben auf das Logo von Pinterest klicken). Dort steht dann unterhalb des Bildes Ihr Name und das Board, auf dem das Bild eingefügt wurde.

Haben Sie als User Ihren Firmennamen oder einen entsprechenden Namen mit einem wichtigen Keyword ausgewählt, dann sehen die Pinterest-User ihn in dieser Ansicht.

Wer als Marke auf Pinterest Bilder pinnt, sollte am besten ein Wasserzeichen mit dieser Marke oder sein Logo auf die gepinnten Bilder einfügen.

Zieladresse des Bildes veränderbar

Wie schon oben erwähnt, wird die Domain bzw. Zieladresse des Bildes im unteren Bereich des Pins angezeigt. Wer möchte, kann die URL editieren und somit User, die auf das entsprechende Bild klicken, zu seiner Website, speziellen Unterseiten, Produktdetailseiten oder Kampagnenseiten leiten. Ein interessanter Marketingaspekt, der sich da auftut und über den man sich bei seiner Pinterest-Marketing-Kampagne ausführliche Gedanken machen sollte, auch was die Gestaltung der Zielseiten zu den einzelnen Bilder angeht. Denn letztendlich lassen sich mit dieser Methode auch Kunden gewinnen.

Setzen von Pins nur manuell möglich

Wer viele Bilder auf Pinterest hochladen und dort pinnen will, muss diese Schritte manuell ausführen. Ein entsprechendes Tool für die Automatisierung dieser Aufgabe habe ich jedenfalls noch nicht gefunden.

(Bildquelle Artikelanfang: © MMollaretti/Depositphotos.com)