Wer als Selbständiger oder kleines Unternehmen regional oder lokal tätig ist und eine Firmenwebsite ins Internet stellt, sollte dabei bestimmte Dinge beachten, um von Website-Besuchern als kompetent und service-orientiert eingestuft zu werden.

Dabei ist es wichtig, genau zu erörtern, was ein User, der eine lokale Suchanfrage nach einer Dienstleistung oder nach einer Geschäftsbranche in einer Suchmaschine startet, wohl von einem Unternehmen wissen will. Man muss also die Sicht eines potenziellen Kunden einnehmen und nicht die der Firma, die wohl lieber werbende Inhalte in den eigenen Internetauftritt platzieren möchte. Doch will das auch der mögliche Kunde?

Potenzielle Kunden vor allem an Kontaktdaten des Unternehmens interessiert

Wer nach lokalen Anbietern online sucht, ist meist interessiert an „hard facts“, also Kerninformationen wie der Adresse des Unternehmens, der Telefonnummer, den Öffnungszeiten und den Preisen.

Daher sollten diese Informationen – vor allem die Anschrift, Telefonnummer sowie E-Mail-Adresse –  auffallend auf der Website – schon am besten auf der Startseite – des lokalen Unternehmens – eingebunden werden. Wichtig ist  auch, diese Kontaktdaten nicht nur auf der Firmenwebsite zu veröffentlichen, sondern auch in Branchenverzeichnissen, Bewertungsportalen, in dem Google-Places-Eintrag und auch in den möglichen Social-Media-Auftritten wie beispielsweise Facebook.

Bitte achten Sie darauf, dass bei den Kontaktdaten keine Abweichungen auftreten, d. h. bei der einen Angabe steht möglicherweise eine andere E-Mail-Adresse als bei der anderen. Das sollte nicht sein. Und tragen Sie überall eine Festnetztelefonnummer ein.

Viele Unternehmen geben oft bei der Telefonnummer nicht ihre örtliche Rufnummer an, sondern eine 0800-Nummer. Das ist für das Ranking in den lokalen Suchergebnissen als kontraproduktiv zu bewerten, denn Google kann mit einer solchen Rufnummer den lokalen Standort nicht zuordnen, der ein sehr entscheidendes Matching-Kriterium ist.

Weitere wichtige Unternehmensinformationen auf Firmenwebsites sind:

  • Die Beschreibung der Anfahrt mithilfe einer Google Map
  • Kundenmeinungen oder -bewertungen zum Unternehmen und seinen Leistungen
  • Mögliche Sonderangebote
  • Zahlungsinformationen sowie akzeptierte Zahlungsmittel

Diese Informationen sollten daher bei der Inhaltsplanung und -erstellung einer lokalen Geschäftswebsite im Vordergrund stehen.

Hochwertige Fotos und Verlinkungen zu den Social-Media-Profilen

Doch nicht nur diese hard facts kommen bei potenziellen Kunden gut an, sie wollen natürlich auch eine ausführliche Beschreibung der Unternehmensleistungen sowie Bilder von den Dienstleistungen, den Produkten und gerne auch Fotos von der Firma selbst, wie beispielsweise von dem Unternehmensteam.

Legen Sie hier großen Wert auf hochwertige Fotos, die am besten von einem professionellen Fotografen gemacht wurden und überlegen Sie auch, was und wie Sie Ihr Unternehmen zeigen wollen. Manche Unternehmen stellen ihr Team von einer lustigen Seite dar, doch dies passt nicht zu jeder Branche. Lächerlich machen sollte man sich jedenfalls nicht.

Wer in den sozialen Netzwerken unterwegs ist und dort Firmenprofile präsentiert, sollte auf seiner Geschäftswebsite auch Verlinkungen zu den entsprechenden Social-Media-Auftritten wie Facebook, Xing, Twitter, Google+ oder YouTube einbinden.

Nachfolgend finden Sie eine Infografik von Niftymarketing, die sehr gut zeigt, wie eine Unterseite eines Firmenauftritts im Netz gestaltet sein sollte. Dabei stehen die wichtigsten Informationen wie Adresse und Öffnungszeiten ganz oben (above the fold, wie der Fachmann das gerne nennt) und die weiteren Infos stehen darunter, die unbedeutendsten ganz unten auf der Seite. Die Öffnungszeiten (oder auch Sprechstundenzeiten bei Ärzten) lassen sich auch sehr gut in die Seitenleiste integrieren. So muss man sie nicht ständig in jede Inhaltsseite einbinden.

Link zur Originalgrafik: http://niftymarketing.com/optimal-local-landing-page-infographic/

Strukturierung des Inhalts und der Homepage

Nun zur Darstellung und Strukturierung des Inhalts: Wer verschiedene Dienstleistungen oder Produkte anbietet, sollte für jeden Service bzw. für jedes Produkt eine eigene Unterseite erstellen, auf der der Textschwerpunkt auf dieses eine Element gelegt wird.

Dadurch erhöht sich auch die Anzahl der relevanten Schlüsselwörter für beispielsweise eine beschriebene Dienstleistung, was sich letztendlich positiv in Suchmaschinen-Ranking auswirkt. Allerdings sollte der Text lesbar bleiben und nicht jedes zweite Wort das entsprechende Schlüsselwort sein. Wenn es in hundert Wörter ca. sechsmal erwähnt wird, erreicht man einen guten Schnitt.

Homepage: Was bei vielen Firmenwebsites noch sehr häufig Defizite aufweist, ist die Startseite oder die Homepage, die als Eingang oder Eintritt in die virtuelle Firmenpräsentation fungiert. Viele haben da nur eine belanglose Willkommensnachricht stehen ohne großen Informationswert. Sicherlich kann man eine freundliche Begrüßung auf die Startseite setzen, doch diese allein ist zu wenig.

Schon auf der Homepage sollte das Leistungsspektrum angerissen werden, am besten mit grafisch ansprechenden Teaserfeldern oder -boxen, die dann zu den verschiedenen Unterseiten des Firmenauftritts verlinken. Diese Darstellung hat sich in den letzten Jahren immer mehr durchgesetzt und die oft inhaltsarme Startseite von Firmenwebsites abgelöst.

Bestimmte Branchen können auf der Startseite auch schon einen Auszug ihrer Referenzen/ihres Portfolios oder laufende Projekte zeigen.

Was Sie auch noch beachten sollten für einen professionellen Firmenauftritt

Die nachfolgenden Punkte haben jetzt nicht unbedingt etwas mit Inhalt zu tun, dennoch sollte man auch diese beachten, denn sie beeinflussen ebenfalls den Erfolg einer Geschäftswebsite.

Schnelle Ladezeiten der Website: Dauert ein Ladevorgang zu lang, brechen die meisten User diesen Vorgang ab und gehen einfach zu einer anderen Website.

Mobiler Webauftritt (responsive Design): Die Website sollte auch für die mobilen Endgeräte wie Smartphone und Tablet optimiert sein, sodass die Besucher die Website auch auf den kleinen Bildschirmen sehr gut bedienen können und wichtige Infos schnell finden.

Übersichtliche Seitenstruktur und Navigation: User erwarten im oberen Bereich entweder horizontal oder vertikal links die Navigation einer Website. Diese sollte aussagekräftig zu den wesentlichen Bereichen des Geschäftsauftritts führen. Schlechte Navigationen werden zwar immer seltener im Web, aber ich habe schon Auftritte gesehen, wo die Navigation auf den Unterseiten gar nicht mehr vorhanden war und man nicht mehr wusste, wo auf der Seite man sich befand. Da half nur der Zurückbutton im Browser.

Vermeiden von Werbung: Am besten lassen Sie Werbebanner auf Ihrem Geschäftsauftritt komplett weg. Das wirkt sehr schnell sehr unprofessionell.

Weglassen von blinkenden und tanzenden Gifs: Die Zeit der sich bewegenden Gif-Grafiken, die vor ein paar Jahren noch in großer Zahl auf den Websites ihr Unwesen trieben, ist endgültig vorbei. Also bitte nicht mehr verwenden.

SSL-Zertifikat: Auch wenn die Infografik von Niftymarketing dies nicht aufführt, so sollte eine verschlüsselte Datenübertragung zu den Standards eines Firmenwebauftritt zählen. Weitere Informationen über SSL-Verschlüsselung finden Sie auf Geld-online-Blog.

Weitere Stolperfallen zur perfekten Geschäftswebsites finden Sie in diesem Artikel.

(Bildquelle Artikelanfang: © rogerashford/Depositphotos.com)